Die Welt der mobilen Computer hat sich rasant entwickelt, und Hybride aus Tablet und Laptop, oft als 2-in-1-Geräte bezeichnet, erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Microsoft hat diese Kategorie maßgeblich geprägt, und die Surface Pro-Reihe steht seit Jahren an der Spitze dieser Evolution. Mit dem Microsoft Surface Pro 9 bringt das Unternehmen aus Redmond die neueste Iteration seines Flaggschiff-Tablets auf den Markt, das verspricht, die Lücke zwischen vollwertigem Laptop und flexiblem Tablet weiter zu schließen. Aber hält das Surface Pro 9, was es verspricht? Für wen lohnt sich die Investition? In diesem umfassenden Leitfaden tauchen wir tief in die Features, Leistung und Anwendungsbereiche des Surface Pro 9 ein, um Ihnen bei Ihrer Entscheidung zu helfen.
Im Kern ist das Surface Pro 9 ein leistungsstarkes Windows-Tablet, das sich durch das Hinzufügen einer abnehmbaren Tastatur (separat erhältlich) und der Unterstützung für einen aktiven Stift in ein vollwertiges Notebook verwandeln lässt. Dieses 2-in-1-Konzept bietet eine einzigartige Flexibilität, die traditionelle Laptops oder Tablets allein nicht bieten können. Es ist konzipiert für Benutzer, die ein leichtes und tragbares Gerät benötigen, das sowohl für kreative Arbeit und Notizen per Hand als auch für produktive Aufgaben mit Tastatur und Maus geeignet ist.
Das Surface Pro 9 tritt in große Fußstapfen und baut auf dem Erfolg seiner Vorgänger, insbesondere des Surface Pro 8, auf. Während das Design auf den ersten Blick sehr vertraut wirkt, liegen die größten Neuerungen im Inneren, insbesondere bei der Prozessorauswahl.
Das Surface Pro 9 übernimmt das schlanke und moderne Design des Surface Pro 8. Gefertigt aus hochwertigem, eloxiertem Aluminium, strahlt das Gerät eine Premium-Qualität aus. Mit einem Gewicht von rund 879 Gramm (je nach Modell) und einer Dicke von nur 9,3 mm ist es bemerkenswert leicht und handlich für ein vollwertiges Windows-Gerät. Der charakteristische, stufenlos verstellbare Kickstand auf der Rückseite ist ein zentrales Element des Designs und ermöglicht vielfältige Aufstellwinkel – vom fast flachen Modus zum Zeichnen bis hin zur aufrechten Position für die Nutzung mit Tastatur.
Ein Highlight des Surface Pro 9 ist zweifellos das Display. Es handelt sich um ein 13 Zoll großes PixelSense Flow Display mit einer Auflösung von 2880 x 1920 Pixeln im produktivitätsfreundlichen 3:2-Seitenverhältnis. Das Display ist hell, farbgenau und bietet gestochen scharfe Bilder. Die Unterstützung einer adaptiven Bildwiederholrate von bis zu 120 Hz sorgt für flüssige Scrollbewegungen und ein reaktionsschnelleres Erlebnis, insbesondere bei der Stifteingabe.
Neu beim Surface Pro 9 sind die Farboptionen. Neben den klassischen Platin und Graphit sind nun auch trendige Farben wie Saphir (Blau) und Wald (Grün) erhältlich, die dem Gerät eine persönliche Note verleihen.
Die wohl wichtigste und komplexeste Neuerung des Surface Pro 9 liegt unter der Haube: Microsoft bietet das Gerät in zwei grundsätzlich unterschiedlichen Prozessor-Architekturen an:
Diese Modelle sind die Wahl für Nutzer, die maximale Kompatibilität und hohe Leistung für anspruchsvolle Aufgaben benötigen. Die Intel-Prozessoren der 12. Generation bieten einen signifikanten Leistungssprung im Vergleich zum Vorgänger und ermöglichen flüssiges Multitasking, Bild- und Videobearbeitung (nicht für professionelle, komplexe Projekte, aber für Hobbyisten und leichtere Aufgaben durchaus) und die Ausführung nahezu jeder Windows-Anwendung ohne Kompatibilitätsprobleme. Ein großer Vorteil der Intel-Modelle sind die zwei Thunderbolt 4-Ports, die schnelle Datenübertragung, den Anschluss mehrerer externer Displays und die Nutzung von eGPUs ermöglichen.
Die SQ3-Variante konzentriert sich auf Energieeffizienz, Konnektivität und Mobilität. Der ARM-basierte Chip bietet eine exzellente Akkulaufzeit und ermöglicht die Integration von 5G, was ständige Online-Konnektivität auch unterwegs garantiert. Die Leistung ist für alltägliche Aufgaben wie Webbrowsing, Office-Anwendungen, E-Mail und Medienkonsum mehr als ausreichend. Der Hauptunterschied liegt in der Software-Kompatibilität. Während moderne, für ARM kompilierte Apps (native ARM64-Apps) sehr performant laufen, müssen ältere 32-Bit- und 64-Bit-Anwendungen für x86/x64-Prozessoren emuliert werden. Die Emulation von 64-Bit-Anwendungen ist mit Windows 11 zwar möglich und hat sich verbessert, kann aber bei komplexen Programmen zu Leistungseinbußen führen. Die SQ3-Modelle verfügen über zwei USB-C-Ports, aber ohne Thunderbolt-Unterstützung.
Die Wahl zwischen Intel und SQ3 hängt stark vom primären Einsatzzweck ab. Wer maximale Power und universelle Software-Kompatibilität sucht, wählt Intel. Wer Wert auf lange Akkulaufzeit, 5G-Konnektivität und leise, kühle Bedienung legt und hauptsächlich Standardanwendungen nutzt, wird mit dem SQ3 glücklich.
Hier zeigt sich der gravierendste Unterschied zwischen den beiden Architekturen. Laut Microsoft bietet das Surface Pro 9 mit Intel-Prozessor bis zu 15,5 Stunden typische Gerätenutzung, während das Modell mit Microsoft SQ3 beeindruckende 19 Stunden erreichen soll. Praxistests zeigen, dass diese Werte unter realen Bedingungen variieren. Die Intel-Variante liefert in der Regel eine solide, aber nicht herausragende Akkulaufzeit für einen Arbeitstag (typischerweise 6-9 Stunden je nach Nutzung). Das SQ3-Modell hingegen brilliert bei der Ausdauer und erreicht oft spielend 10-14 Stunden oder mehr, was es zum idealen Begleiter für lange Tage abseits der Steckdose macht, insbesondere in der 5G-Version.
Die Anschlussvielfalt ist beim Surface Pro 9 etwas spärlich, was der schlanken Bauweise geschuldet ist. Beide Varianten bieten zwei USB-C-Ports. Wie bereits erwähnt, sind diese beim Intel-Modell mit Thunderbolt 4 ausgestattet, was eine deutlich höhere Flexibilität bei der Anbindung externer Geräte ermöglicht. Das SQ3-Modell bietet Standard-USB 4. Ein weiterer wichtiger Punkt: Microsoft hat den klassischen 3,5-mm-Kopfhöreranschluss entfernt. Audio muss nun über USB-C, Bluetooth oder die integrierten Lautsprecher ausgegeben werden.
Drahtlose Konnektivität umfasst Wi-Fi 6E und Bluetooth 5.1 bei beiden Modellen. Die SQ3-Variante hat den großen Vorteil, dass sie optional mit einem integrierten 5G-Modem erhältlich ist, was ständige Internetverbindung ohne Hotspot vom Smartphone ermöglicht.
Um das volle Potenzial des Surface Pro 9 als 2-in-1-Gerät auszuschöpfen, sind die separat erhältliche Surface Pro Tastatur (früher Type Cover genannt) und der Surface Slim Pen 2 nahezu unverzichtbar. Dies ist ein Kostenfaktor, der oft unterschätzt wird, da die Gerätepreise ohne dieses Zubehör angegeben werden.
Die Kombination aus Surface Pro 9, Tastatur und Pen macht das Gerät zu einem äußerst vielseitigen Werkzeug für Studenten, Kreative und Business-Anwender.
Das Surface Pro 9 wird mit Windows 11 ausgeliefert, einem Betriebssystem, das von Microsoft stark auf die Nutzung mit Touchscreens und Stiften optimiert wurde. Funktionen wie Snap Layouts für Multitasking, Widgets für schnelle Informationen und eine überarbeitete Taskleiste sind gut integriert. Die Touch-Gesten und die Stift-Funktionen wie die Handschrifterkennung funktionieren auf dem Surface Pro 9 hervorragend. Die Integration mit dem Microsoft-Ökosystem (OneDrive, Microsoft 365, Xbox Cloud Gaming etc.) ist nahtlos.
Das Surface Pro 9 ist ein Premium-Gerät mit einem entsprechenden Preis. Es richtet sich an eine Zielgruppe, die Wert auf höchste Flexibilität, Mobilität und ein hochwertiges Benutzererlebnis legt:
Für Nutzer, die primär einen stationären Arbeitsplatz haben und selten mobil sind oder für sehr anspruchsvolle Aufgaben (komplexe Videobearbeitung, 3D-Rendering, High-End-Gaming) greifen, ist das Surface Pro 9 möglicherweise nicht die beste Wahl oder die Intel-Variante mit hoher Konfiguration zwingend notwendig, was den Preis weiter steigert.
Das Surface Pro 9 ist in einer Vielzahl von Konfigurationen erhältlich, die sich in Prozessor (i5, i7, SQ3), Arbeitsspeicher (8 GB, 16 GB, 32 GB) und Speicherplatz (128 GB, 256 GB, 512 GB, 1 TB SSD) unterscheiden. Die Preise beginnen typischerweise im vierstelligen Bereich und können je nach Konfiguration deutlich steigen, insbesondere wenn man die Kosten für Tastatur und Stift (oft mehrere hundert Euro zusätzlich) berücksichtigt.
Das Microsoft Surface Pro 9 ist zweifellos eines der besten und vielseitigsten 2-in-1-Geräte auf dem Markt. Es brilliert durch sein exzellentes Display, die hochwertige Verarbeitung und die unübertroffene Flexibilität des Formfaktors, insbesondere in Kombination mit der Surface Pro Tastatur und dem Surface Slim Pen 2. Die Wahl zwischen der leistungsstärkeren Intel-Variante mit Thunderbolt 4 und der energieeffizienteren SQ3-Variante mit optionalem 5G ist eine bewusste Entscheidung, die auf den individuellen Bedürfnissen basiert.
Für Nutzer, die ein flexibles, leichtes und leistungsstarkes Gerät für mobile Produktivität suchen und bereit sind, den Premium-Preis zu zahlen, ist das Surface Pro 9 eine hervorragende Wahl. Es ersetzt für viele Nutzer problemlos ein traditionelles Notebook. Allerdings sollte man den Gesamtpreis inklusive Zubehör nicht unterschätzen und sich genau überlegen, welche Prozessor-Variante am besten zu den eigenen Anforderungen passt.
Wenn der Preis eine große Rolle spielt oder primär ein reines Tablet bzw. ein klassisches Notebook gesucht wird, gibt es möglicherweise günstigere Alternativen. Doch wer die einzigartige Mischung aus Tablet-Portabilität und Laptop-Produktivität in Premium-Qualität sucht, findet im Surface Pro 9 einen beeindruckenden und fähigen Begleiter.
Nein, die Surface Pro Tastatur (und der Surface Slim Pen 2) müssen separat erworben werden. Der angegebene Preis für das Surface Pro 9 bezieht sich nur auf das Tablet selbst.
Nein, das Surface Pro 9 verfügt nicht über einen 3,5-mm-Kopfhöreranschluss. Audioausgabe erfolgt über USB-C, Bluetooth oder die eingebauten Lautsprecher.
Das hängt von Ihren Anforderungen ab. Wählen Sie die Intel-Variante für maximale Leistung, breite Software-Kompatibilität und Thunderbolt 4-Anschlüsse. Wählen Sie die SQ3-Variante für deutlich längere Akkulaufzeit, optionale 5G-Konnektivität und wenn Sie hauptsächlich Standard-Apps (Office, Web, Medien) nutzen und Wert auf ein lüfterloses (oder sehr leises) Design legen. Berücksichtigen Sie die potenziellen Kompatibilitätseinschränkungen bei der SQ3-Variante für spezielle Software.
Nein, wie bei den meisten modernen, kompakten Geräten sind der RAM und die SSD beim Surface Pro 9 in der Regel fest verlötet oder schwer zugänglich und nicht für eine einfache Aufrüstung durch den Endbenutzer vorgesehen. Es ist wichtig, die richtige Speicherkonfiguration beim Kauf zu wählen.
Die Intel-Varianten mit Iris Xe Grafik eignen sich für leichte bis moderate Spiele und Indie-Titel bei angepassten Einstellungen. Die SQ3-Variante ist aufgrund ihrer Architektur und Leistung für Gaming kaum geeignet, abgesehen von sehr einfachen Casual Games oder Cloud Gaming.
Das Design ist weitgehend identisch. Die Hauptunterschiede liegen in den Prozessoren (12. Gen Intel vs. 11. Gen Intel, und die Einführung des SQ3-Modells) sowie den neuen Farboptionen. Die Anschlussmöglichkeiten und das Display sind weitgehend gleich geblieben, wobei das 120Hz-Display nun Standard ist.
Die Informationen in diesem Artikel basieren auf:
评论专区